Wie schnell wachsen Haare?

Eine pauschale Antwort, wie schnell Haare wachsen, können wir nicht geben. Denn das Haarwachstum hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Alter, dem Geschlecht, dem Haartyp und noch viele weiteren äußeren und inneren Einflüssen. Im folgenden Ratgeber erfahren Sie, welche Phasen es beim Haarwachstum gibt und wie viel Haare ein Mensch hat.

Wie ist das durchschnittliche Haarwachstum im Monat?

Etwa 1,0 bis 1,5 cm pro Monat wächst das Haar im Durchschnitt. Pro Tag bedeutet dies, dass Ihre Haare etwa 0,3 bis 0,5 mm wachsen, aufs Jahr gesehen beträgt das Wachstum 12 bis 15 cm. Das Haarwachstum ist allerdings abhängig vom Alter, von dem Hormonstatus, aber auch von der ethnischen Zugehörigkeit, denn so wächst zum Beispiel asiatisches Haar schneller als das von einem Afrikaner. Daher lässt sich die Frage: „Wie schnell wachsen Haare?“ gar nicht pauschal beantworten.

Die Geschwindigkeit des Haarwachstums verringert sich im Laufe des Lebens. Bei jüngeren Menschen wachsen die Haare schneller nach bei älteren. Das Wachstum auf dem Kopf kann sich bei älteren Männern sogar komplett einstellen. In der Folge bekommt der Mann eine Glatze, während Frauen mit anderen Problemen zu kämpfen haben. Denn bei ihnen sprießen im höheren Alter an unterschiedlichen Körperstellen Haare, wo es vorher keine gab. Ein Beispiel dafür ist der sogenannte Damenbart.

Das Haarwachstum verläuft nach einem bestimmten Zyklus, dieser ist zum Beispiel im Winter langsamer als im Sommer. Außerdem haben im Vergleich zu Frauen die Männer in der Regel dichteres Haar und verfügen über ein schnelleres Haarwachstum. Das Haarwachstum kann in drei Phasen unterteilt werden.

Um nachzuvollziehen, wie schnell Haare wachsen, müssen Sie den Zyklus verstehen. Denn sobald ein Haar ausgefallen ist, wächst normalerweise an dieser Stelle ein neues Haar nach. Bis dieses neue Haar wächst, können allerdings bis zu zwölf Wochen vergehen.

Wie schnell wachsen Haare? Die Phasen des Haarwachstums

Der Lebenszyklus eines Haares setzt sich aus drei Phasen zusammen. Jeder Haarfollikel durchläuft 10 bis 30 Lebenszyklen, erst danach kann aus diesem Follikel kein neues Haar mehr wachsen. Die Länge dieser Phasen und die Häufigkeit, in der jede Haarwurzel diese durchläuft, ist in den Genen des Menschen festgelegt. Daher unterscheiden sich von Mensch zu Mensch das Haarwachstum und die Haarlänge.

Wachstumsphase (Anagenphase)

Die Wachstumsphase wird Anagen genannt – in der Wachstumsphase befinden sich gleichzeitig bis zu 85 % der Kopfhaare. In der aktiven Phase werden im Follikel, der in der Kopfhaut sitzt, die Haare gebildet und diese werden anschließend dicker und länger. Die Wachstumsphase dauert durchschnittlich zwischen 2 und 6 Jahre.

Übergangsphase (Katagenphase)

In dieser Phase kommt es zu einer Änderung, denn in der Übergangsphase kommt die Zellteilung zum Erliegen. Dadurch, dass die Haarwurzel nicht mehr mit Nährstoffen versorgt wird, schrumpft diese. In dieser Phase befinden sich etwa 1 bis 3 % der Haarwurzeln. Die Dauer dieser Phase beträgt zwei Wochen, am Ende verhornt die Wurzel und es kommt zur dritten und letzten Phase.

Ausfallphase (Telogenphase)

Das Haarfollikel stellt in der Ruhephase bzw. in der Ausfallphase seine Stoffwechselaktivität ein. Dadurch verkümmert das Haar und fällt anschließend aus. In dieser Phase, die etwa drei Monate dauert, befinden sich etwa 8 bis 14 % der Kopfhaare. Während der Phase wird ein neues Haar gebildet, das das alte Haar aus dem Follikel schiebt, sodass dieses ausfällt. Daraufhin beginnt der Zyklus von Neuem und die Wachstumsphase startet.

Welche Faktoren reduzieren das Wachstum oder regen es an?

Es gibt einige Faktoren, die dafür verantwortlich sind, dass das Haarwachstum eingeschränkt wird. Zu diesen Faktoren gehören:

Um das Haarwachstum anzuregen, können Sie die folgenden Tipps berücksichtigen:

Wie viele Haare hat ein Mensch?

Blonde Menschen haben in der Regel mehr Haare als dunklere, dafür aber auch dünnere. Sie besitzen bis zu 150.000 Haare, während dunkelhaarige 100.000 Haare besitzen und rothaarige Menschen etwa 80.000 Haare. Wie viel Haare ein Mensch hat, ist genetisch festgelegt.

Die Dicke der Haare ist von der ethnischen Zugehörigkeit abhängig, während in Afrika ein Haar durchschnittlich 0,04 bis 0,05 mm dünn ist, ist es bei einem Asiaten zwischen 0,06 bis 0,03 mm dick und bei einem Mitteleuropäer durchschnittlich 0,06 mm. Haare bestehen aus zwei Teilen, der Haarwurzel und dem Haarschaft. Die Wurzel ist von einer Hülle umgeben, dem sogenannten Haarbalg oder Haarfollikel, der in der Lederhaut sitzt.

Abhängig von der Form dieses Follikels ist das Haar lockig oder glatt. Je runder, desto glatter ist das Haar und bei Locken besitzt das Follikel eine ovale Form. In dem Haarschaft ist das Pigment enthalten, welches für die Haarfarbe verantwortlich ist. Haare bestehen aus Hornfäden und sind eine Mischung aus den folgenden Stoffen:

Sind Haare zu trocken oder enthalten sie zu wenig Keratin, werden sie brüchig und stumpf. Ein Haar fällt in der Regel nach 2 bis 6 Jahren aus. Täglich verlieren Sie 50 bis 100 Haare. Verlieren Sie mehr als 100 Kopfhaare täglich, dann leiden Sie unter Haarausfall.

Die häufigsten Ursachen für Haarausfall sind der diffuse Haarausfall, der von Ihren Lebensumständen abhängig ist und der erblich bedingte (androgenetische Alopezie). Für die Entstehung von Haarausfall sind weder die Haarlänge, noch die Dicke der Haare von Bedeutung. Vielmehr entsteht Haarausfall in de Follikeln der Wurzel, die in der Kopfhaut sitzen.

Ursachen für Störungen des Haarzyklus - Ursachen für den Haarausfall

Die Ursache für Haarausfall ist meistens eine verkürzte Wachstumsphase oder ein beschleunigter Zyklus. Dies kann nur durch eine mikroskopische Untersuchung der Haarwurzel von einem Hautarzt festgestellt werden. Haarausfall kann die unterschiedlichsten Ursachen haben, am häufigsten ist es der erblich bedingte Haarausfall, doch auch besondere Lebensumstände können einen Verlust der Haare verursachen.

Von dem diffusen Haarausfall sind mehr Männer als Frauen betroffen, hierfür verantwortlich sind unterschiedliche äußere Einflüsse, wie beispielsweise:

Anlagenbedingter Haarausfall

Der anlagenbedingte Haarausfall ist die häufigste Ursache. Hiervon sind 80 % der Männer und etwa 40 % der Frauen betroffen. Ursächlich für diesen Haarausfall ist eine Überempfindlichkeit der Haarwurzel gegen den körpereigenen Botenstoff Dihydrotestosteron (DHT), die erblich bedingt ist.

Hormonell erblicher Haarausfall

Im Unterschied dazu gibt es auch einen hormonell erblichen Haarausfall, der häufig bei der Einnahme oder dem Absetzen der Pille, in den Wechseljahren, in der Stillzeit und in der Schwangerschaft vorkommen. In diesem Fall beeinflussen die Hormone die Haarstruktur und können dadurch den Haarausfall verursachen.

Unterversorgung mit Nährstoffen

Haarfollikel teilen sich im Körper sehr aktiv, hierfür ist ein hoher Anteil an Vitaminen, Nährstoffen und Spurenelementen erforderlich. Durch Mangelerscheinungen werden Zellen nicht mehr mit den lebensnotwendigen Nährstoffen versorgt und sterben ab – dadurch kommt vermehrter Haarausfall zustande.

Probleme mit der Schilddrüse

Bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) wie auch bei einer Überfunktion (Hyperthyreose) kann ebenfalls Haarausfall auftreten. Fast jeder zweite Schilddrüsenerkrankte ist davon betroffen, wobei es vor allem Frauen sind, die dann Probleme mit dem Haarwuchs haben.

Einseitige Ernährung

Durch eine mangelnde Aufnahme von Vitaminen und Nährstoffen kann Haarausfall ebenfalls vorkommen. Sehr häufig wird der Haarausfall durch eine falsche oder einseitige Ernährung ausgelöst. Dann fehlen die für die Zellteilung erforderlichen Nährstoffe – sind die Haarfollikel nicht optimal versorgt, verkürzt sich die Wachstumsphase erheblich und so wachsen weniger Haare nach, als ausfallen.

Stress

Eine weitere Möglichkeit ist emotionaler und körperlicher Stress. Wenn dieser lange anhält, kann Stress Haarausfall hervorrufen. Besonders betroffen sind vor allem Frauen. 40 % des weiblichen Geschlechts, die unter Haarausfall leiden, verlieren ihre Haare stressbedingt.

3 Mythen zum Thema Haarwachstum

Einige Gerüchte halten sich hartnäckig, wir gehen nach, was dran ist:

Fazit: Wie schnell wachsen Haare

Wie schnell Haare wachsen, ist erblich bedingt und lässt sich nur in kleinerem Umfang positiv beeinflussen. Dies gelingt Ihnen mit einer guten, ausgewogenen Ernährung mit reichlich Nährstoffen und Vitaminen sowie mit einer regelmäßigen Pflege Ihrer Haare.

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